Anfang und Ende. Ein Kind wird geboren. Ein geliebter Mensch ist kurz zuvor gestorben. Euphorie neben Schmerz des Verlustes. Wie lassen sich Gefühle und Gedanken ineinander übersetzen? Wie hängen Wörter und Ich zusammen? Erfüllende Momente und Leid?
Nico Bleutge holt diese Fragen in das Sprechen und gewinnt aus ihnen seinen ganz eigenen Rhythmus. Darin reflektiert er die elementaren Widersprüche und Veränderungen unserer Gegenwart, wie sie der flimmernde Titelzyklus spürbar macht. Verse über das Beginnen, über Sprache vor der Sprache und über das Verhältnis von Erinnerung und Präsenz. Die Zeit dehnt sich oder schießt im Spiel der Laute zusammen. Mit großem sprachlichen Gespür geht Nico Bleutge den Lücken in der Wahrnehmung nach und zeigt uns die Kraft der Wörter, klangstark, lustvoll, ebenso konkret wie imaginär.
„Sprache kennt kein Limit: Nico Bleutges Lyrik versteht sich als literarische Grenzerfahrung, und auch in dem Band „schlafbaum-variationen“ leuchtet es utopisch.“ Frankfurter Rundschau
Nico Bleutge lebt in Berlin. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Alfred-Kerr-Preis (2016), dem Kranichsteiner Literaturpreis (2017), dem Stipendium der Villa Massimo Rom (2018/ 19) und zuletzt dem Jean-Paul-Preis (2023). Seit vielen Jahren ist er Jurymitglied des Jeanette-Schocken-Preises.
Moderation: Esther Willbrandt, Kulturredakteurin Bremen 2.