Bremer BuchPremiere: Birgit Köhler – Swinging Bremen

Ein Roman zwischen heißen Rhythmen und Bombennächten, Nazi-Propaganda und Abitur, zwischen Swing, erster Liebe und Verrat.

Bremen 1941. Obwohl die Nazis an der Macht sind und der Krieg das Leben in der Stadt immer mehr beeinflusst, wollen der 16-jährige Johnny und seine Freunde nur ihren Spaß haben – mit Jazzmusik, schicken Klamotten und flotten Tanzlokalen. Goodmann statt Gleichschritt, lange Haare statt Führerschnitt – die Bremer Swingkids versuchen ihre eigenen Träume trotz HJ-Streifen und Razzien, Gestapo und Luftalarm zu verwirklichen. Doch ihre Liebe zu amerikanischer Musik und die Abneigung gegen das Regime bringen sie unweigerlich in Gefahr.
Angesiedelt ist der Roman zwischen Jugendbuch, Zeitgeschichte und Bremensie. Die Autorin möchte damit sowohl die junge Generation heute ansprechen als auch all jene, die die Erinnerungen ihrer Eltern oder Großeltern einordnen möchten, jene, die Interesse an Bremer Geschichte
und Geschichten haben, und jene, die die Musik von Benny Goodman, Glenn Miller und Co. noch heute gern hören und danach tanzen.

Zum Hintergrund:
Als Historikerin an der Bremer Universität hat sich Birgit Köhler lange mit dem Nationalsozialismus und den deutschen Jugendlichen beschäftigt, die statt Nazi-Drill lieber Swingmusik gehört und einen anglophilen Lebensstil gepflegt haben – die sogenannten Swingkids. Für ihre Magisterarbeit im Jahr 1997 hatte sie die Gelegenheit, mit etlichen von ihnen Interviews zu führen. Ihre Geschichten und Berichte über Bremen in den Kriegsjahren haben Birgit Köhler sehr beeindruckt.
Nun ist diese Generation weitgehend verstummt und mit ihnen ihre Erinnerungen an den Versuch, ein ziviles jugendliches Leben inmitten von Krieg und NS-Diktatur zu leben.
Als Autorin hat sich Birgit Köhler daher in ihrem Debütroman vorgenommen, die Erinnerungen der Zeitzeugen fortleben zu lassen in einem fiktiven historischen Roman. Dafür hat sie sowohl die Anekdoten verwendet, die ihr die ehemaligen Bremer Swingkids berichtet haben, als auch Ergebnisse einer akribischen Recherche über Bremen in den Jahren 1941/42 und die bei den Swingcliquen angesagte Musik. So oder so ähnlich haben die Bremer Swingkids die Zeit damals erlebt – eine erstmals erzählte Geschichte aus der Geschichte.

Stilecht wird Swingmusik jener Zeit von original Schellack-Platten und Koffergrammophon gespielt, präsentiert durch DJ Guido Bolero.

Mehr zur Autorin Birgit Köhler

Bremer BuchPremiere

Moderation: Ulrike Marie Hille

Veranstalter: Bremer Literaturkontor und Stadtbibliothek Bremen. 

Kooperation: KellnerVerlag.

Der Eintritt ist frei.