Jörn Birkholz

Porträt von Jörn Birkholz
© Bibliothek Schneeberg

Jörn Birkholz, geboren 1972, lebt in Bremen. Studium der Geschichts- und Kulturwissenschaften an der Uni Bremen. Als Autor und Kritiker veröffentlicht er regelmäßig Prosatexte und Rezensionen in verschiedenen Zeitschriften und Magazinen; u. a. in junge Welt, bei Textem, bei Glanz und Elend - Magazin für Literatur und Zeitkritik, bei evolver, im Sterz, in der erostepost, in Konzepte, in Zeno, im Krautgarten und in den Lichtungen. Birkholz war 2012 für den 14. Irseer Pegasus nominiert. Sein Romanerstling Deplatziert, erschien 2009 und befindet sich mittlerweile in vierter Auflage. Sein zweiter Roman Schachbretttage erschien im März 2014 bei Folio. Es folgte die Erzählung Das Ende der liegenden Acht, erschien im Oktober 2017 bei sisyphus, Klagenfurt. Darauf veröffenlichte er Der schönste Ort der Welt im Diogenes Verlag, Januar 2018, mit Ingrid Noll, Åsne Seierstad, Petra Hartlieb, Martin Suter, Roger Willemsen u.a. Zuletzt erschien Der Obermieter (Erzählungen) im Kulturmaschinen Verlag, November 2019. 

Jörn Birkholz im Gespräch

Ein Mitschnitt einer Lesung von Jörn Birkholz aus seinem Buch Der Obermieter gibt es hier zu sehen. Im Juni 2021 las der Autor aus dem Buch für eine Live-TV-Ausstrahlung des Offenen Kanal Kassel, einen Mitschnitt davon gibt es hier

Einen Radio-Talk zum Thema ›Literatur in der Pandemie› mit Jörn Birkholz gibt es hier


Der Obermieter

Erzählungsband, 2019
Kulturmaschinen Verlag, ISBN: 9783967630091
252 Seiten, €28,00

Mit Leichtigkeit und bissiger Ironie geschrieben, sind diese fünfundzwanzig Erzählungen. Der Bremer Autor Jörn Birkholz entführt uns in eine Welt von Selbstmördern, die nicht wissen, ob sie welche sind, von Schottlandreisen, die im Chaos enden, von Mietnomaden, die sich auf Dachböden verbarrikadieren, von axtschwingenden Hausfrauen, von falschen Zugpassagieren, von „durchgeknallten Künstlerkapitalisten“, skurrilen Supermärkten, Großstadthippies auf Sinnsuche, Karriereversagern, die zu Mördern werden und von Heiratsschwindlern im Zeitalter von tinder und Co.
Mal düster, mal absurd, mal traurig, mal schreiend komisch, aber stets schnörkellos und auf den Punkt gebracht.


Das Ende der liegenden Acht

Erzählung, 2017
Sisyphus, ISBN: 978-3-903125-16-2
110 Seiten, €12,80

Clemens, 41, gutsituiert, fährt auf einer zwanghaften Reise von Dating-Kontakt zu Dating-Kontakt Deutschlands Autobahnen ab. Er belässt jede der Frauen in dem Glauben, seine einzige Freundin zu sein. In Rostock bleibt er – um Zeit zu überbrücken und aus einer spontanen Entscheidung heraus – länger als geplant. Im Umfeld seiner Rostocker Geliebten Birgit häufen sich aber überraschende Zwischenfälle, bis ein unerwartetes Ereignis das Leben aller Beteiligten vollkommen aus der Bahn wirft.


Cover von Schachbretttage

Schachbretttage

Roman, 2014
Folio, Reihe Transfer CXXII, ISBN: 978-3-85256-642-9
136 Seiten, €18,80

Jörn Birkholz beschreibt eine skurrile Lesereise voll Irrwitz und überraschender Wendungen: Der Protagonist des Romans, Benedikt Buchholz, Erstlingsautor, weiß: Bei knapp hunderttausend Buchneuerscheinungen im Jahr ist er nicht der einzige Autor, der die Leiter des Erfolgs erklimmen will. Darum nimmt er kurz entschlossen sein Telefon in die Hand und versucht unermüdlich, seinen Namen skeptischen Buchhändlern und argwöhnischen Bibliothekaren vertraut zu machen. Seine Beharrlichkeit trägt Früchte und so touren Benedikt und Viktor – Freund und Vorleser des Buches – durch die deutsche Provinz, um die spärliche Zuhörerschaft von der Qualität des Romans Derangiert zu überzeugen. Birkholz begleitet den Autor und seinen Vorleser von Kleinstadtbüchereien bis in ein Luxushotel auf Rügen – wo wie aus heiterem Himmel ein Mann vom Balkon stürzt.


Deplatziert

Roman, 2009
Schardt Verlag, ISBN: 978-3-89841-472-2
173 Seiten, €10,00

Jörn Birkholz‘ namenloser Held betrachtet mit lakonischem Blick sei-ne Welt aus anspruchsvoller Ziellosigkeit und einer Tristesse Royal in Reinkultur: Mit erfrischender Komik erzählt Deplatziert von einer Aneinanderreihung unerwarteter, skurriler Schicksalswendungen und zeichnet gleichzeitig ein stimmungsvolles Porträt einer Thirtysomething-Generation, die sich weigert, sich jenseits ihres Langzeitstudentendaseins dem Leben zu stellen. Da gilt es, sich mit der Rebellion gegen Borniertheit und Alltagstrott, die von Beziehungsenden, Magisterarbeit-Desastern, polnischen Kettensägenmassakern, schlechten Konzerten, und noch schlechteren Partys geprägt ist, auseinanderzusetzen. Doch wird der Aufstand gegen das Establishment von Erfolg gekrönt sein?