Betty Kolodzy

Porträt von Betty Kolodzy
© Kerstin Rolfes

Die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin, Kommunikationswirtin und ehemalige Münchnerin lebt heute, nach Stationen in Berlin, Marseille, London und Granada als freie Autorin in Bremen. Sie leitet Schreibworkshops für Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene und begleitet seit 2016 den Bremer Schulhausroman des Literaturhauses Bremen. 2016 initiierte sie das Schreibprojekt Heimat:Sprache für Menschen mit Fluchthintergrund. Für ihr Engagement wurde sie 2020 mit einer Einladung des Bundespräsidenten zum Neujahrsempfang ins Schloss Bellevue geehrt. Seit 2012 vermittelt sie Kreatives Schreiben im Rahmen von Lehraufträgen und Gastvorträgen: an der Uni Bremen, School of Architecture/Hochschule Bremen, Hochschule Osnabrück und HAW Hamburg.  Infolge der Corona-Krise rief sie gemeinsam mit dem Bremer Literaturkontor den Briefaustausch Nähe in Zeiten von Distanz ins Leben. 2023 erscheint ihre Kurzgeschichte Schöner schwimmen in der Anthologie Wie ein Fisch im Wasser im Diogenes Verlag, Zürich.

Preise und Stipendien:
2023  Frauenkulturförderpreis des Senators für Kultur Bremen
2019  Frauenkulturförderpreis des Senators für Kultur Bremen
2016  Aufenthaltsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt im Kunsthof Dahrenstedt
2014  Stipendium des Bremer Literaturkontors in den Künstlerhäusern Worpswede
2014  Wiener Werkstattpreis/Publikumspreis
2013  Bremer Autorenstipendium des Senators für Kultur

www.bettykolodzy.de

Mehr von Betty Kolodzy


Bibliographie

Urlaub vom Ich

Erzählbooklet, 2023
Literatur Quickie Verlag, ISBN: 978-3-949512-25-4
56 Seiten, €3,00

Die Menschen in dem Parzellengebiet „Wo Freude wohnt“ haben von Rabenkrähen gelernt, ihren Gartenlauben aufs Dach zu steigen, um Erdnüsse zum Knacken auf den Boden fallen zu lassen. In diesem tierapeutischen Text ist nur eines sicher: dass der Rabe nicht Rudi heißt, aber trotzdem alles besser weiß. Willkommen in einer verkrähten und verrückten Welt!


Denk ich an Elster

Erzählung, 2019
Literatur Quickie Verlag, ISBN: 9783945453582
52 Seiten, €2,50

Auf der Flucht ist Betty Kolodzy in „Denk ich an Elster“ vor ihrer digitalen Steuererklärung, die die Autorin kurz vor der Abgabe in Panik versetzt. Mit allen möglichen und unmöglichen Gedanken versucht sie, die drohende Deadline auszublenden. Herausgekommen ist eine herrlich absurde Mischung aus Komödie, Satire, Science Fiction und Crow, dem Retter in letzter Sekunde.


Wie mir Herr Karl mein letztes Hemd entwarf

Erzählungen, 2017
Literatur Quickie Verlag, ISBN: 978-3945453315
44 Seiten, €2,50

„Ein freiwilliges Ableben im Hotel ist nur nach schriftlicher Einwilligung durch die Hoteldirektion vorgesehen“, sagt Herr Karl mit ernster Miene. Diese und viele weitere skurrile Szenen in dem Erzählband von Betty Kolodzy werden Sie nicht in den Wahnsinn treiben, aber am Lesen und Lachen halten.


Im Sommer kommen die Fliegen

Roman, 2016
michason & may, ISBN: 978-3-86286-051-7
203 Seiten, €14,90

Der verbitterte Archivar Roderich Knorp reist zur Erholung nach Worpswede. Doch statt erhoffter Ruhe ist im Moor der Teufel los. Noch dazu muss er befürchten, dass seine Zimmerwirtin – die redselige Witwe Peters – ihren Gatten auf dem Gewissen hat. Als sie ihm Pilzragout serviert, ergreift Knorp die Flucht. Und verfängt sich immer tiefer in einer phantastischen Welt.
Betty Kolodzy lässt wilde Blüten treiben und liefert so ein herrlich schräges Lesevergnügen, das durch Originalität und Verschmitztheit besticht. Daher verwundert nicht, dass sie mit diesem Roman das Autorenstipendium des Bremer Literaturkontors in den Künstlerhäusern Worpswede gewann.


Lux und Leben

Roman, 2015
michason & may, ISBN: 978-3-86286-043-2
188 Seiten, €14,90

Antiheldin Emelie liebt Glühbirnen. So sehr, dass sie mit ihrer Sammlung in einer betreuten WG gelandet ist. Der das Ende droht, denn Deutschlands populärster Banker Berger muss seine Villa, in der die WG lebt, nun leider sanieren lassen. Bergers Vertreter von Aalen sieht es pragmatisch, er will Emelie und ihre wankelmütigen Mitbewohner bloß schnell los werden. »Tu Gutes und sprich darüber« hat schließlich ein Verfallsdatum. Und keiner hat die Risikokomponente einkalkuliert: Bergers smarte Worte in seinem Bestseller »Geld ist nicht Leben« lassen in Emelie ungeahnte Gefühle aufkeimen …

Wieder einmal gelingt es Betty Kolodzy (»Reinverlegt!«), eine tiefsinnige und bewegende Handlung um die Absurditäten des Alltags zu kreieren. Auch deshalb gewann sie mit einem Auszug aus »Lux und Leben« das vom Senator für Kultur vergebene Bremer Autorenstipendium. Die Jury lobte in ihrer Begründung insbesondere »die überraschenden Charaktere und die komplexe Erzählweise«.


Berlin Walking

Erzählungen, 2014
Michason & May, ISBN: 978-3-86286-039-5
200 Seiten, €14,90

Seine Musik begleitet mich die Treppen hinunter zum Bahnsteig, verleiht dem Fahrkartenkauf etwas Festliches, dass die U9 gerade abfährt, stört mich nicht. Ich flaniere über die Plattform in meinen Schuhen, die den Gang verlangsamen …
Tellerwerfer in Hinterhöfen, Soziologen im Pornocafé, Prenzlberger Damen auf Barrikaden – und hinter dem täglichen Wahnsinn flaniert das Leben. Von Neukölln bis Wedding, von Charlottenburg bis Friedrichshain und weiter, Betty Kolodzy und ihre literarischen Mitwalker fangen Atmosphäre und Reiz der Kieze ein, erzählen von Berlinern und Begegnungen.


Bremen Walking

Erzählungen, 2013
Michason & May, Frankfurt, ISBN: 978-3-86286-028-9
180 Seiten, €12,80

»Wir verabschieden uns. Und gehen in verschiedene Richtungen. Unten begegnen wir uns doch noch einmal. Ich schaue, wann meine Straßenbahn kommt. Und sie? Ich frage mich, wohin sie gehen wird.« Vom Roland bis in die Schrebergärten, an der Weser tobt das Leben: Stadtmusiker und Friseurinnen auf Achse, Künstler und Händler, Menschen, die einen ins nächste Café ziehen, um von sich zu erzählen. In Kolodzys Erzählungen wird er fühlbar, der Beat der Stadt.


Reinverlegt!

Roman, 2012
michason & may, Frankfurt, ISBN: 978-3-86286-014-2
240 Seiten, €14,80

Sie ist impulsiv, hat eine unerklärbare Angst vor Chinesen, dafür keinen Sinn für Finanzgeschäfte. Monatelang wurde die Möchtegernautorin mit akuter Schreibblockade vom Literatur-agenten Mauz hingehalten, der ihr Manuskript vermitteln wollte. Passiert ist jedoch nichts. Deshalb plant sie, den Mauz zur Strafe zu entführen und in ihrer Wohnung einzusperren. Mit dem Bau seines Gefängnisses beauftragt sie einen Architekten, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Doch sie scheitert beim Versuch, seine Zuneigung mit leidenschaftlicher Kochkunst zu gewinnen. Als dann ausgerechnet der Architekt vom Mauz vermarktet wird, reißt ihr der Geduldsfaden: Sie schwört Rache!


Buchcover von "Istanbul walking"

Istanbul Walking

Erzählungen, 2012
michason & may, Frankfurt, ISBN: 978-3-86286-025-8
184 Seiten, €12,80

„Alle lebten hinter Gardinen und Vorhängen aus einheitlich weißem Polyester. Auch Yurdanurs Wohnung war vor Blicken geschützt. Bis ich einzog, die Gardinen und Vorhänge zur Seite schob, die Fenster putzte – und sah, was sich dahinter verbarg.“

Sie ging nach Istanbul, um einen Roman zu schreiben. Daraus wurde nichts, denn die energiegeladene Metropole am Bosporus lieferte der Autorin täglich neue Geschichten. Weil ihre Türkischkenntnisse versteckte Türen öffneten. Heraus kam ein Erzählband wie ein Spaziergang ins Herz der Zweikontinentenstadt hin zu den Menschen, die es mit Leben füllen. Wer das wahre Istanbul mit seinen Geheimnissen und auch Widersprüchen erleben will, kann es mit Betty Kolodzy erlesen.


Schöner Schwimmen

Kurzgeschichten, 2012
Literatur Quickie Verlag, Hamburg, ISBN: 978-3-9442212-59-5
32 Seiten, €2,50

Schöner Wohnen! Schöner Leben! Schöner Schwimmen! Und dann noch Schöner Schleudern! Schöner Schreiben will Betty Kolodzy aber nicht. Das kann sie in hoher sprachlicher Auflösung. In ihren angeschrägten Stories und schonschön absurden Szenen entführt sie uns in ihr „Falling down“ – ein paar ganz normale Tage ihrer Protagonistinnen. Erst anschnallen und dann durchlesen!


Ali, der Tinnitus und ich

Roman, 2011
michason & may, Frankfurt, ISBN: 978-3-86286-026-5
200 Seiten, €12,80

Neue Wege in der Integrationspolitik: Die Bundesregierung zahlt jedem, der einen Migranten bei sich aufnimmt, eine Prämie in Höhe von 500 Euro monatlich. Lebenskünstlerin Krasskoswki, Ende dreißig, wittert die Chance auf ein geregeltes Einkommen und holt sich »ihren« Ausländer ins Haus. Die Ereignisse überschlagen sich. Als dann auch noch ein himmlischer Tinnitus aufkreuzt, gerät alles außer Kontrolle.