Ria Neumann

Porträt von Ria Neumann
© privat

Ria Neumann, wurde 1941 in Lemwerder bei Bremen geboren und war als kaufmännische Leiterin eines Maschinenbaubetriebes tätig. Sie wirkte 1996 an dem von der Stadt Osterholz-Scharmbeck herausgegebenen Frauenbuch (Porträts in der Region lebender und verstorbener Frauen) mit, das 1998 unter dem Titel Licht und Schatten erschien. Für das Manuskript Schwarze Johannisbeeren bekam Ria Neumann 1996 das Autorenstipendium der Freien Hansestadt Bremen. 1998 wurde das Manuskript unter dem Titel Schwarze Johannisbeeren zum Trost / Glückslos und Niete. Bilder einer Familie veröffentlicht. Inzwischen ist der Roman leider vergriffen. Seitdem bietet Ria Neumann Kurse zum Thema Literarisches Schreiben an. Am 9. Oktober 2021 ist die Autorin verstorben.

Preise und Stipendien:
2005 Irseer Pegasus
1996 Bremer Autorenstipendium


Flugangst und Regenträume

Kurzgeschichten, 2017
Donat Verlag Bremen, ISBN: 978-3943425680
80 Seiten, €10,00

In ihren Kurzgeschichten schildert Ria Neumann anekdotenhaft Miniaturen von unerwarteten Begegnungen und Reflexionen über das Alltägliche, von persönlichen Sehnsüchten und Ängsten, die sich darin verbergen, gleichwohl mit Hoffnungsschimmern und Ausweglosigkeiten einhergehen. Die zwischen unbeschwerter Leichtigkeit, gedankenverlorerner Melancholie, Resignation und Versöhnung angesiedelten Erzählungen holen den Leser dort ab, wo er sich selbst befindet.
Ria Neumann gelingt es , Gefühlsregungen und Gedankengänge offen zu legen und in eine poetische Sprache zu verwandeln, die berührt und das Eigentliche, das Wesentliche des Innenlebens eines Menschen sichtbar werden lässt: das Aufflackern vorbeiziehender Wünsche, deren Entschwinden und Wiederkehr.


Müttererbe

Erzählung, 2012
Donat Verlag, Bremen, ISBN: 978-3-943425-11-6
95 Seiten, €12,80

Ineinander verflochtene Schicksale über drei Generationen hinweg: Großmutter, Mutter und Tochter so miteinander verbunden, dass alle Außenbeziehungen zerbrechen. Eine psychologische Studie zu der Frage: Wie wir werden, was wir sind. Mutter „Gerine“ und Tochter „Mara“ gekonnt und umfassend porträtiert, ebenso wie alle anderen in das Geschehen einbezogenen Personen mit wenigen, charakteristischen Strichen gezeichnet. Zum Beispiel Kilian, der sich um Mara bemüht, ihr kurzfristig Glanz verleiht, aber scheitert. Eine Skizze zu dem Thema „Wie zwei Menschen sich in einer Mutter-Kind-Beziehung zerreiben umbringen so erdrückend nahe sind, dass eine von beiden ‚freiwillig‘ mitgeht, um nicht zurückzubleiben“ – eine Erzählung über den Kampf um Liebe, Verständnis und Anerkennung, überzeugend gestaltet, mit nur scheinbar unerwartetem Ausgang und voller poetischer Kraft.


Tunnelblick

Roman, 2009
Donat Verlag, Bremen, ISBN: 978-3-938275-56-6
144 Seiten, €11,80

Eine Idylle bricht auf. Die Bremer Vulkan-Werft ist vom Aus bedroht. Die betroffenen Arbeiter und Familien geraten aus dem Tritt. Ist die Ehe von Eberhart und Linde noch zu retten? Haben die beiden Kinder noch eine Chance, dem Strudel zu entkommen? Wie gehen Freunde und Verwandte mit dem langsamen Sterben des Vulkan um? Gelingt es, die existentielle Krise zu bewältigen? Ein Gesellschaftsroman aus dem Bremischen, lebensnah erzählt und mit überraschenden Antworten.


Cover von Tote Winkel

Tote Winkel

Kurzgeschichten, 2006
Donat Verlag, Bremen, ISBN: 978-3938275177
76 Seiten, €10,00

Am Starnberger See zerbricht das Schicksal eines norddeutschen Paares, während ein Sechzigjähriger in sein exklusives Haus zu großer Party lädt. Eine Mutter bekämpft ihre Phobie, und im Nachlass eines Vatersfinden sich Erklärungen. Wir erfahren was zwei sehr verschiedene Freundinnen verbindet, und Mutter und Tochter trauen sich nicht, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Ein Kaleidoskop der gewöhnlichen Ereignisse minimalistisch erzählt. Banal für die einen, einer Tragödie gleich für die Betroffenen.


Die Lücke

Erzählung, 2004
Donat Verlag, Bremen, ISBN: 978-3934836723
68 Seiten, €8,80

An das Sterbebett einer Freundin gerufen, beginnt die Ich-Erzählerin deren Lebensweg zu überdenken. Die Zeit bis zur Beisetzung ist geprägt von Gesprächen mit dem Sohn und der Lektüre eines Tagesbuches. Eigene Erinnerungen ergänzen das Bild. Eine Frau, hin- und hergerissen zwischen Verzweiflung und Humor, kaum in der Lage, ihr Leben zu ordnen, wird sichtbar.