Teresa Präauer

Teresa Präauer
© Martin Stöbich

Teresa Präauer wurde 1979 in Linz geboren und studierte Germanistik und bildende Kunst. Im Wallstein Verlag erschienen die Romane Für den Herrscher aus ÜberseeJohnny und Jean und Oh Schimmi sowie der Großessay Tier werden, das Geschichtenbuch Das Glück ist eine Bohne und der Erzählband Mädchen. Sie wurde unter anderem mit dem aspekte-Literaturpreis (2012), dem Erich-Fried-Preis (2017) und dem Ben-Witter-Preis (2022) ausgezeichnet. Teresa Präauer lebt in Wien.


Bibliographie

Kochen im falschen Jahrhundert

Roman, 2023
Wallstein Verlag, ISBN: 978-3-8353-5429-6
198 Seiten, €22,00

Der Roman eines Abends und einer Einladung zum Essen. Voll mit Rezepten für ein gelungenes Leben und einen misslingenden Abend, der immer wieder neu ansetzt, schlau, witzig, heiter, gleichzeitig begleitet von den unterschwelligen oder ganz offen artikulierten Aggressionen der Beteiligten.
In ihren Gesprächen verhandeln sie die ganz großen und kleinen Themen, von den ›Foodporn‹-Bildern im Internet über Kochen, Einkaufen und Wohnen als soziale Praktiken. Zunehmend wird der Abend komischer, tragischer, erotischer – dabei werden einzelne ›heutige‹ Begriffe diskutiert, während die Gastgeberin keine besonders talentierte Gastgeberin ist und sich immer wieder ins falsche Jahrhundert versetzt fühlt. Nebenbei wird in Anekdoten eine Geschichte der Waren, Speisen und des Kochens erzählt.


Mädchen

Kurzprosa, 2022
Wallstein Verlag, ISBN: 978-3-8353-5196-7
78 Seiten, €16,00

Teresa Präauer widmet sich in diesem Buch einer Figur, die in ihren Büchern bisher beinah ausgespart geblieben ist: dem Mädchen. In persönlichen Erinnerungsstücken und literarischen Betrachtungen erzählt sie über Kindheit und Konkurrenz, Mädchenbanden und Bubenspiele. Über Zugehörigkeit und Abgrenzung und über die Schwierigkeiten und das Glück des Heranwachsens. »Mädchen« steckt voller Beobachtungen, Zärtlichkeit und Heiterkeit und ist ein intimes Geschenk der sprachmächtigen Autorin an ihre Leserinnen und Leser.


Cranach A–Z

Sachbuch, 2022
Hatje Cantz Verlag, ISBN:  978-3775751797
120 Seiten, €22,00

Rund 500 Werke schuf Lucas Cranach der Ältere während seiner Lebenszeit. Mit seinen Porträts von Martin Luther oder Philipp Melanchton sowie als Hofmaler Friedrichs des Weisen avancierte er zu einem der gefragtesten Maler der Reformation. Gleichzeitig übersetzte Cranach als Erster die italienischen Renaissance-Tradition des lebensgroßen Aktes in die Kunst nördlich der Alpen; davon zeugt etwa seine laszive, kaum verhüllte Darstellung der Liebesgöttin Venus. Die österreichische Schriftstellerin Teresa Präauer erschließt anlässlich der großen Cranach-Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien das Schaffen des umtriebigen Malerfürsten von A bis Z. Ihr Blick richtet sich dabei nicht nur auf die Kunst Cranachs, sondern auch auf die Gesellschaft, die ihn umgab, die Sujets, die er malte, und die Ereignisse, die seine Entwicklung prägten.


Buchcover Ursula Pickener Schlafende Hunder V|

Über Ilse Aichinger

Literarische Reflexion, 2021
Mandelbaum Verlag, ISBN: 978385476-988-0
96 Seiten, €12,00

Ilse Aichingers Leben und Werk, rückwärts erzählt wie eine »Spiegelgeschichte«: Im Jahr 2021 jährt sich der Geburtstag der Schriftstellerin zum 100. Mal.
Von Ilse Aichingers Prosa-Betrachtung »Schlechte Wörter« (1976) ausgehend, widmet sich die Schriftstellerin Teresa Präauer den poetisch verdichteten Beobachtungen, der Forderung nach Genauigkeit, dem Anspruch an sprachliche Sorgfalt. Es sind die Wörter, die Sätze, die Teresa Präauer einer neuen Lektüre unterzieht. Dabei trifft auch sie eigene poetische Vorkehrungen.
Diese literarische Reflexion erscheint als achter Band der Schriftenreihe »Autorinnnen feiern Autorinnen«, einer Einladung der Stadt Wien Kultur folgend. »Denn Aichinger benötigt kein Lob, Aichinger benötigt Lektüre«, schrieb Teresa Präauer nach dem Tod Ilse Aichingers.


Das Glück ist eine Bohne

Kurzgeschichten, 2021
Wallstein Verlag, ISBN: 978-3-8353-3948-4
312 Seiten, €24,00

Es sind Liebesgeschichten, die hier erzählt werden, es sind aber auch Geschichten über die Liebe zu den Dingen, die uns täglich umgeben. Und es sind wahre und erfundene Memoirs, die vom Snowboard-Unterricht mit Phil Collins in den Salzburger Bergen berichten oder über einen Hausbesuch von Britney Spears, von der ersten Reise nach London auf den Spuren von Jimi Hendrix, deren Beschreibung nun Erinnerungen an die Kindheit und den Vater wachruft. Und immer wieder geht es hier auch um die Literatur, die Kunst und das Internet. Maler tauchen auf, Schriftstellerinnen, Gedichte, Fernsehsendungen, Youtube-Tutorials und fünf tragisch ineinander verknotete Eichhörnchen aus Wisconsin.
Teresa Präauers brillant geschriebene Geschichten entwerfen ein Panorama der Gegenwart. Bunt schillernd, scharf konturiert und auf famose Weise ein kaleidoskopisches Ganzes ergebend. Wohin immer sie ihren Blick wendet, es entstehen Bilder, die so überraschend wie einleuchtend sind, so witzig wie tiefgründig. Mit Neugier und Kenntnis blickt sie in die Welt und lädt uns ein zum wilden Denken.


Tier werden

Essay, 2018
Wallstein Verlag, ISBN: 978-3-8353-3337-6
100 Seiten, €18,00

Teresa Präauer beobachtet in Tier werden Stationen des Übergangs, der Verwandlung, des Aus-der-Art-Schlagens. Einen Auftritt in ihrem Text bekommt, wer oder was Haare hat: an Stellen, die von Schraffur überwuchert werden, von Pelz, Kunstfell oder Gras. Eine Sammlung von zotteligen Figuren hat sie hierfür zusammengetragen, von den mittelalterlichen Zeichnungen von Fabelwesen - halb Natur, halb Erfindung - über die Perchten aus den Alpen bis hin zum Perückenträger Toni Erdmann und den kostümierten Furries aus der Subkultur.
All diesen künstlichen und künstlerischen Phänomenen geht die Autorin in konkreten Bildbetrachtungen und philosophischen Überlegungen nach.
Die Animalisation ist bei Teresa Präauer ein Vorgang, den sie mit Blick auf Kunst, Kultur, Film und Mode beschreibt, den sie aber darüber hinaus auch auf das Schreiben und Lesen von Literatur selbst anwendet. Während wir schreiben, reizen wir die Möglichkeiten des Sprechens aus und geraten an seine menschlichen Grenzen. Während wir lesen, verwandeln wir uns, so lauten die Warnung und das Versprechen dieses erzählend-essayistischen Textes.


Oh Schimmi

Roman, 2016
Wallstein Verlag, ISBN: 978-3-8353-1873-1
204 Seiten, €19,90

Wie kann einer sich bloß derart zum Affen machen und so blöd anstellen beim Zappen durchs Fernsehprogramm und auf seinen Wegen durch die Bars und Nagelstudios der Großstadt? Ständig auf der Suche nach der nächsten Liebe, meistens im falschen Moment unterbrochen vom Handyläuten der eigenen Mutter.
Teresa Präauer hat ein sexuell aufgeladenes, extrem komisches und brutal hartes Buch geschrieben, das unbedingt laut gelesen werden sollte mit viel buntem Kaugummi im Mund, weil hier Sprache performt und zeigt, dass Anbaggern oder Aufreißen noch immer eine sportliche Disziplin ist, die aus kopulierenden Wörtern gemacht ist.


Johnny und Jean

Roman, 2014
Wallstein Verlag, ISBN: 978-3-8353-1556-3
208 Seiten, €19,90

Mach gute Kunst! Nichts Geringeres haben Johnny und Jean im Sinn, als sie sich nach dem Sommer in der Kunsthochschule wieder begegnen. Ein Sprung ins kalte Wasser steht am Beginn dieser Geschichte, und hundert Schritte sind noch zu tun für eine Weltkarriere in New York und Paris. Was dabei hilft: die Einflüsterungen der Alten Meister, gut gespitzte Buntstifte und eine Flasche Pastis.
Und manchmal hilft das alles überhaupt nicht.
Was, wenn man beim Anblick von Blumen an Geschlechtsteile denkt? Was, wenn einen beim Baden die Polizei verhaften will? Was, wenn die Pin-up-Girls den Magazinen davonlaufen? Wenn Europa in Flammen steht? Wenn einen der Wärter aus dem Museum wirft? Wenn der eigene Vater ein riesiger Zwerg ist? Wenn man Frauen mit französischen Vornamen liebt? Wenn man sich einen Goldzahn im Munde wünscht? Wenn die Kunst zu viele Katzen hat? Wenn der Teufel selbst unter Burn out leidet? Wenn man ohne Geld nach Zürich will? Wenn man Björk heiraten möchte?


Für den Herrscher aus Übersee

Roman, 2012
Wallstein Verlag, ISBN: 978-3-8353-1092-6
140 Seiten, €16,90

Es ist Sommer. Die Eltern sind auf Reisen und schicken ihren Kindern täglich eine Ansichtskarte von den exotischen Plätzen dieser Welt. Der Großvater liest daraus vor, was er lesen möchte, und das ist meist das Gegenteil dessen, was dort geschrieben steht. Für die Kinder Anlass genug, sich selbst das Lesen beizubringen.
Lesen kann man angeblich auch von den Vögeln lernen. Und Fliegen! »Fau … wie in Sieg, Fau wie in Vogel, und Fau, wie die Vögel fliegen!«, ruft ihnen der Großvater zu und streckt dabei Zeige- und Mittelfinger in die Luft. Ja, fast jeder in diesem Roman fliegt auf irgendeine Weise: Die Fliegerin, die in ihrem bohnenförmigen Fluggerät eine Schar von Vögeln in ihr Winterquartier begleitet. Die Kinder mit ihren selbstgebauten Flugmaschinen aus Federn, Papier und Draht. Und der Großvater, der einmal ein großer Pilot gewesen ist und das Flugzeug einer geheimnisvollen Japanerin repariert hat. Zumindest behauptet er das in seinen hochstaplerischen Geschichten aus früher Zeit.
Die Kinder hängen an den Lippen des Großvaters und seine Geschichten werden immer phantastischer: Und das ist fürs Fliegenlernen gewiss die beste Voraussetzung.


Taubenbriefe von Stummen an anderer Vögel Küken

Poesie und Bild, 2009
Edition Krill, ISBN: 978-3950253719
64 Seiten, vergriffen

'Da frägt man, was die Vögel tun, und hört, was sie berichten.' In straffes Federkleid gemantelt stiert der 'Brave Höllengreifling', mit weißem Augenlicht in sonst kompaktem Schwarz brütet der 'Lochschwärzler', und auf sehnigen Beinen wägt der 'Anfresser' seine weiteren Aussichten ab: 'Wir haben uns eine Fliege geteilt.' Teresa Präauer versammelt in ihrem Buch bildende Kunst und Literatur. Insgesamt 15 Zeichnungen ingeniöser Vögel stehen 15 poetische Kurztexte gegenüber – dicht und knapp wie ein Haiku bilden diese 'Taubenbriefe' die Berichte zu den Beobachtungen der gefiederten Geschöpfe.