Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di – Landesverband Niedersachsen/Bremen
Kontakt:
Lutz Kokemüller
> lutz.kokemueller@verdi.de
> vs.verdi.de
Tel.: 0511 – 12400 290
Bis weit in die sechziger Jahre hinein prägte der „arme Poet“ das Literatenbild in der Öffentlichkeit: Kunst ist Berufung. Kunst fragt nicht nach Geld. Und schon gar nicht nach Rente. Eventuelle Zweifel räumten die Tantiemen weniger Bestsellerautor*innen aus, die die Boulevardpresse andächtig nachzählte.
Erst mit der Gründung des VS begann sich das öffentliche Verständnis zu wandeln. Seither konnten mit Unterstützung der Gewerkschaft (IG Medien, ver.di) einige entscheidende Verbesserungen für die soziale Lage der Autorinnen und Autoren durchgesetzt werden: Der VS trug maßgeblich zum Zustandekommen des Künstler*innensozialversicherungsgesetzes bei, das die gesetzliche Sozialversicherung für Künstler*innen und Publizist*innen öffnete. Die Verlage zahlen dabei einen „Arbeitgeber*innenanteil“ zur Kranken- und Rentenversicherung ihrer Autor*innen.
1989, 20 Jahre nach seiner Gründung, brachte der VS rund 2.400 Lyriker*innen und Theaterstückeschreiber*innen, Romanciers und Übersetzer*innen, Erzähler*innen und Sachbuchautor*innen, Hörspielautor*innen, Essayist*innen und Drehbuchautor*innen in die IG Medien ein. Bei der Absicherung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Autorinnen und Autoren, bei der Verbesserung der Literatur- und Kulturförderung, bei der Entwicklung von Programmen zur Nachwuchsförderung und zur fachlichen Qualifizierung von Autorinnen und Autoren, Übersetzerinnen und Übersetzern, und nicht zuletzt in der Vorsorge für Krankheit und Alter ist der VS heute auf Seiten der literarischen Urheber der einzig professionelle Interessenvertreter.
Im Jahr 1991 gewann der VS ca. 600 Mitglieder aus der DDR dazu, die einzeln in den VS eintraten. Der erste gesamtdeutsche Kongress des Verbands deutscher Schriftsteller*innen in Travemünde konnte somit 3.200 Mitglieder*innen aufweisen. Der Aufwärtstrend der Mitglieder*innenentwicklung hielt und hält an. Stand 2001: ca. 4000 Mitglieder*innen, davon 3000 Autorinnen und Autoren sowie 1000 Übersetzerinnen und Übersetzer. Vorausgegangen waren im Jahr 1990 und 1991 zahlreiche Diskussionsveranstaltungen, Foren, Seminare und Autor*innentreffen in beiden Teilen Deutschlands.