Maren Wurster

Maren Wurster
© Franziska Hauser

Maren Wurster, geboren 1976, studierte Filmwissenschaft und Philosophie in Köln und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2017 erschien ihr Debütroman Das Fell, 2021 das Memoir Papa stirbt, Mama auch, 2022 folgt der Roman Eine beiläufige Entscheidung (alle Hanser) ebenso wie der Essay Totenwache (Leykam). Maren Wurster gehört zu den Vertreterinnen des Kollektivs writing with care/rage und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Sohn in Berlin und im Wendland.


Bibliographie

Buchcover von Maren Wurster ,,Eine beiläufige Entscheidung''

Eine beiläufige Entscheidung

Roman, 2022
Hanser Berlin, ISBN: 978-344-627-380-1
160 Seiten, €22,00

Eine Frau versteckt sich in einem Ferienhaus, aus ihren Brüsten läuft Milch, sie kauert sich zusammen, versucht die Stimme ihres Babys aus dem Kopf zu bekommen, des kleinen Jungen, der immer schreit und nie schläft. Vor ihm ist sie weggelaufen. Ein Junge lebt im Internat, seine Mutter hat er nie kennengelernt. Wenn er in der Werkstatt mit Holz arbeitet, spürt er eine wütende Energie, die er genießt und nicht versteht und die ihn antreibt, etwas im Holz freizulegen, aber was? In einer so präzisen wie unerschrockenen Sprache erzählt Maren Wurster von der Einsamkeit eines zurückgelassenen Kindes und der Verzweiflung einer Mutter, die eine radikale, gesellschaftlich geächtete Entscheidung trifft, und lässt dabei beide Perspektiven aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander zurollen.


Buchcover von Maren Wurster ,,Papa stirbt, Mama auch''

Papa stirbt, Mama auch

Roman, 2021
Hanser Berlin, ISBN: ‎ 978-344-627-112-8
160 Seiten, €20,00

Ein persönliches, in seiner Offenheit radikales, überraschend tröstliches Buch über den Abschied von den Eltern – und der literarische Versuch, die eigene Herkunft zu ergründen. Der Vater liegt auf der Intensivstation, die demenzkranke Mutter wird in einem Pflegeheim betreut. Dazwischen steht die Tochter, selbst Mutter eines kleinen Kindes, und muss sich kümmern, weiß aber nicht, wie. Sie fängt an, sich zu erinnern: an ihre Kindheit, an das Ferienhaus in Spanien, aber auch an die Sucht des Vaters und die Unnahbarkeit der Mutter. Und während sie das Leben der Eltern vom Moment des Sterbens aus erzählt, begreift sie nach und nach, was die beiden eigentlich für Menschen waren, was für ein Mensch sie selbst geworden ist.


Buchcover von Maren Wurster ,,Das Fell''

Das Fell

Roman, 2017
Hanser Berlin, ISBN: 978-344-625-685-9
160 Seiten, €18,00

Vic freut sich auf die Reise mit Karl, ein paar Tage raus aus der Stadt, nur sie beide. Doch dann fährt Karl mit seiner Ex-Freundin und der gemeinsamen Tochter an die Ostsee und reagiert nicht auf Vics Nachrichten. Das erträgt sie nicht. Sie steigt aufs Fahrrad und fährt los. Ihm nach? Zunächst entlang von Kanälen, Seen, durch Wälder. Eine Übernachtung auf einem Campingplatz, eine Begegnung, zwischendurch der Blick aufs Telefon und weiter durch eine Landschaft, die immer fremder wird. Das Fell ist die Geschichte einer Kränkung und einer Verwandlung: Etwas verändert sich in Vic, etwas Unheimliches kommt zum Vorschein. Und ganz oben in ihrem Rucksack liegt ein Stein. In ihrem Debütroman erzählt Maren Wurster das Ende einer Liebe als Naturereignis.