Nils Oskamp (Hamburg) - Comickultur von Rechts. Themen, Inhalte und Strukturen

Antisemitismus ist nicht erst seit dem 7 Oktober 2023 ein Problem. Seit diesem Datum zeigt sich allerdings seine hässliche Fratze in unverschämter, schamloser Gestalt in aller Öffentlichkeit. Schockierend ist dabei nicht nur der brutale Überfall der Hamas auf Israel. Schockierend ist ebenfalls die Bereitwilligkeit mit der antisemitische Positionen in vermeintlich liberalen, gesellschaftlichen Gruppierungen unreflektiert und unhinterfragt reproduziert werden. Antisemitismus muss daher als Problem betrachtet werden, das sich in der Breite der Gesellschaft verortet ist. Dementsprecheden gibt es kein gesellschaftliches und kulturelles Feld, in dem nicht antisemitische Perspektiven, Positionen und Vorstellungen existieren, aufgegriffen und reproduziertewerden können. Als Kunst- und Kulturverein, der einen Schwerpunkt auf das Genre Comics legt, richten wir daher 2025 eine Vortragsreihe aus, die sich mit Antisemitismus beschäftigt. Die Vorträge liegen an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlichen und an ein breiteres Publikum gerichtetes Vorträge.

Vortrag von Nils Oskamp über Comickultur von Rechts. Themen, Inhalte und Strukturen: Der Unterstützer-Verein der Identitäten Bewegung von Götz Kubitschek (AfD Spindoktor) und Jürgen Elsässer (Compact) 1% (EINPROZENT) finanziert das von einem Neonazi gegründete Comic Verlagsprojekt Hydra Comics. Ein Comiczeichner aus München macht die Hydra Cover und den Wahlkampfcomic von Björn Höcke. Die Junge Freiheit und die AfD verwenden Comics für ihre neofaschistische Propaganda In Halle an der Saale findet im November eine rechte Buchmesse statt und der erste Werbepartner ist Hydra Comics. Das sind keine Einzelfälle, sondere müssen als eingebettet in eine rechte Propagandamaschinerie gelesen werden. Neben den Kampagen gegen die Marvel-Superheldin Sabra eine israelische Mossadagentin sind solche Bewegungen Im großen Stil im Genre auch in den USA mit den Alt Right Heros sichtbar. Diese lehnen sich an Marvel an und zeigen sich als dezidiert offen nach rechts außen. Nils Oskamp erzählt über die rechte Verlagszene, deren mit Geld pulsierenden Vene und die Verküpfungen zum Genre Comic. Aber auch Anekdoten aus den Buchmessen mit den Gegenaktionen zu den rechten Publizisten sorgen für einen informativen aber auch erschreckenden Vortrag.

Teil der Vortragsreihe Antisemitismus in der Comic-Kultur. Weitere Vorträge der Reihe: Prof. Dietrich Grünewald (Reiskirchen): Das Judenbild im Comic; Martin Frenzel (Darmstadt): Zukunft braucht Erinnerung: Judenhass, Shoah und Israel im Comic; Ole Frahm (Frankfurt): Holocaust revistited. Karikaturen und Comics nach dem 7. Oktober 2023

Die Vorträge sind eintrittfrei, Spenden werdend dankend angenommen.

Förderer und Kooperationspartner: Deutsch-Israelische Gesellschaft Bremen/ Junges Forum der DIG, Landeszentrale für politische Bildung, Monom Stiftung, Sebastian Cobler Stiftung, Senator für Kultur Bremen, Städtische Galerie Bremen, Menora Gemeinde HB/BHV, Literaturkontor e.V. Associatione Delle Talpe