Hengameh Yaghoobifarah, geboren 1991 in Kiel, ist Jouralist*in und Autor*in. Ab 2011 Studium der Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik an der Universität Freiburg. Seit 2014 ist Berlin die Wahlheimat. Dort arbeitet Yaghoobifarah als Redakteur*in für das Missy Magazine. Außerdem schreibt Yaghoobifarah frei für deutschsprachige Medien wie SPEX, an.schläge und die taz. Yaghoobifarah ist nicht-binär, identifiziert sich also weder als männlich noch als weiblich. In der Reihe OUT LOUD war sie 2021 zu Gast in Bremen. Zu hören ist Hengameh Yaghoobifarah im Gespräch mit Sasha Marianna Salzmann in der Videoreihe Queer (L)it! des Literaturhauses Bremen.
Ministerium der Träume
Roman, 2021
Blumenbar, ISBN: 978-335-105-087-0
384 Seiten, €22,00
Als die Polizei vor ihrer Tür steht, bricht für Nas eine Welt zusammen: ihre Schwester Nushin ist tot. Autounfall, sagen die Beamten. Suizid, ist Nas überzeugt. Gemeinsam haben sie alles überstanden: die Migration nach Deutschland, den Verlust ihres Vaters, die emotionale Abwesenheit ihrer Mutter, Nushins ungeplante Mutterschaft. Obwohl ein Kind nicht in ihr Leben passt, nimmt Nas ihre Nichte auf. Selbst als sie entdeckt, dass Nushin Geheimnisse hatte, schluckt Nas den Verrat herunter, gibt alles dafür, die Geschichte ihrer Schwester zu rekonstruieren – und erkennt, dass Nushin sie niemals im Stich gelassen hätte. Ministerium der Träume ist ein Roman über Wahl- und Zwangsfamilie, ein Debüt über den bedingungslosen Zusammenhalt unter Geschwistern, das auch in die dunklen Ecken deutscher Gegenwart vordringt.
Eure Heimat ist unser Albtraum
Sachbuch, 2019
Ullstein, ISBN: 978-396-101-036-3
208 Seiten, €20,00
Wie fühlt es sich an, tagtäglich als "Bedrohung" wahrgenommen zu werden? Wie viel Vertrauen besteht nach dem NSU-Skandal noch in die Sicherheitsbehörden? Was bedeutet es, sich bei jeder Krise im Namen des gesamten Heimatlandes oder der Religionszugehörigkeit der Eltern rechtfertigen zu müssen? Und wie wirkt sich Rassismus auf die Sexualität aus? Dieses Buch ist ein Manifest gegen Heimat – einem völkisch verklärten Konzept, gegen dessen Normalisierung sich 14 deutschsprachige Autor_innen wehren. Zum einjährigen Bestehen des sogenannten "Heimatministeriums" sammeln Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah schonungslose Perspektiven auf eine rassistische und antisemitische Gesellschaft. In persönlichen Essays geben sie Einblick in ihren Alltag und halten Deutschland den Spiegel vor: einem Land, das sich als vorbildliche Demokratie begreift und gleichzeitig einen Teil seiner Mitglieder als »anders« markiert, kaum schützt oder wertschätzt.
Mit Beiträgen von Sasha Marianna Salzmann, Sharon Dodua Otoo, Max Czollek, Mithu Sanyal, Margarete Stokowski, Olga Grjasnowa, Reyhan Şahin, Deniz Utlu, Simone Dede Ayivi, Enrico Ippolito, Nadia Shehadeh, Vina Yun, Hengameh Yaghoobifarah und Fatma Aydemir. (Co Autorin)