Literarischer Landgang 2023

© Burkhard Peter

Literarischer Landgang

heißt das Reisestipendium, das das Literaturhaus Oldenburg jährlich seit 2015 vergibt. Auf ihren Expeditionen durch das Oldenburger Land treffen die Stipendiat*innen auf urbane und ländliche Räume, auf Natur und Kultur - von der Nordseeinsel Wangerooge bis zur Weser führen die Landgänge. Die Beobachtungen von unterwegs werden zu einem Text verdichtet.

Die bisherigen Stipendiat*innen waren Matthias Politycki, Marion Poschmann, Michael Kumpfmüller, Mirko Bonné, Judith Hermann, Jan Brandt, Iris Wolff und David Wagner.

Eine Tour durchs Oldenburger Land lobt jedes Jahr das Literaturhaus Oldenburg als Stipendium unter dem Titel Literarischer Landgang aus. In diesem Jahr wird mit dem Reisestipendium die Schriftstellerin Judith Kuckart ausgezeichnet. Vom 18. bis zum 28. September 2023 geht sie auf große Erkundungsreise und wird vom Fotografen Burkhard Peter begleitet. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit der Stadtlandschaft als Lebensraum und wir nun die Kleinstädte und die Provinz rund um Oldenburg unter die Lupe nehmen. Im Frühjahr 2024 kommt Judith Kuckart dann zurück, um auf einer Lesereise den entstandenen Text und die Fotos zu präsentieren. Die künstlerische Annäherung an die Nordwest-Region soll auf drei Ebenen erfolgen: Beschreibende Passagen des Textes sollen um Imaginationen erweitert werden, die von den Fotos ausgehen.

Judith Kuckart

ist Tänzerin, Choreografin, Regisseurin und Schriftstellerin. Sie wuchs in Schwelm am Rand des Ruhrgebiets auf und lebt heute in Berlin. Sie studierte Literatur- und Theaterwissenschaften in Berlin. 1984 gründete sie das Tanztheater Skoronel, eine freie professionelle Gruppe, mit der sie bis 1998 siebzehn Produktionen realisierte. Seit der Auflösung von Skoronel arbeitet Judith Kuckart als freie Regisseurin. 2021 realisierte sie nach über zwei Jahrzehnten ein Reload mit dem alten Skoronel-Ensemble. Judith Kuckarts erster Roman Wahl der Waffen erschien 1990. Es folgten unter anderem Der Bibliothekar, Lenas Liebe und Kein Sturm, nur Wetter. Ihr aktueller Roman Café der Unsichtbaren kreist um die Kraft des Erzählens und Zuhörens. Judith Kuckart wurde mit zahlreichen Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. Sie ist Mitglied des PEN Zentrum Deutschland und Mitgründerin des PEN Berlin.


Weiterlesen:

Lesetipp: Judith Kuckart empfiehlt

Die Autorin Julia Hoße illustriert in ihrem Graphic-Novel „In meiner Erinnerung war mehr Streichorchester'' die Fragen nach der Zuverlässigkeit der Erinnerung, zur eigenen Identität und zur Brutalität der Zeit. Erinnerung: Damit war auch der Faden gefunden für das, was die sechs Kapitel zusammenhält, schreibt Autorin Judith Kuckart.