Gästebuch: Johanna Sebauer

Bild von Gästebuch neben Blume und Lampe
© Rike Oehlerking

Schreiben ist für mich...

...mittlerweile ein wirklich großer Teil meines Lebens. Etwas, das meinem Leben eine so schöne Tiefe gibt. Ein bisschen so, wie die Liebe das auch tut. Sorry für den Kitsch, aber es ist eben so.

Ich lese am liebsten...

...Geschichten, denen man anmerkt, dass ihr Verfasser die eigenen Figuren gerne mochte. Vor kurzem habe ich Hundert Jahre Einsamkeit von Gabriel García Márquez wieder zur Hand genommen und ich finde, das ist ein gutes Beispiel. Da steckt so viel liebevolles Augenzwinkern in der Figurenbeschreibung. Einfach schön. Unter unseren Zeitgenossinnen beherrschen dies Vea Kaiser und Mariana Leky meiner Meinung nach besonders gut. Ich lese auch gerne Bücher, die mich allein durch ihre sprachliche Eleganz umhauen. Valerie Fritsch kann das für mich sehr gut oder auch, ganz aktuell, Magdalena Saiger mit ihrem Debüt Was ihr nicht seht.

Ich finde, man sollte viel öfter...

...Komplimente machen und auf Gewässer schauen.

Bremen ist für mich...

...ein Ort, auf den ich neugierig bin, weil ich ihn noch nicht gut kenne.

Als nächstes möchte ich...

...jetzt endlich einmal ein g'scheites Bœuf bourguignon kochen.

Und weil es im Oktober unser Ausgabenthema ist: Tiere...

...habe ich hoffentlich irgendwann einmal wieder in meinem Leben. Ich bin auf dem Land aufgewachsen. In meiner Kindheit hatten wir immer Katzen. Aktuell lebe ich in einer Wohnung in der Stadt. Da finde ich es schwierig, Tiere zu halten.

Portrait Johanna Sebauer
© Birte Filmer

Johanna Sebauer

wurde 1988 in Wien geboren und ist in einem kleinen burgenländischen Dorf nahe der ungarischen Grenze aufgewachsen. Sie hat Politikwissenschaften und Journalismus in Wien, Aarhus, Santiago de Chile und in Hamburg studiert und arbeitet in der Wissenschaftskommunikation. Ihre Kurzgeschichten sind in mehreren Anthologien erschienen. Für die Arbeit an ihrem Debütroman Nincshof hat sie Stipendien des österreichischen Kulturministeriums, des Kulturreferates des Burgenlandes sowie der Hamburger Kulturbehörde erhalten. Eine erste Fassung des Romans wurde 2019 mit dem Burgenländischen Literaturpreis ausgezeichnet. Johanna Sebauer lebt in Hamburg.

Mit Nincshof hat Johanna Sebauer einen höchst amüsanten Roman darüber geschrieben, welch große Freiheit im Nicht-bemerkt-Werden liegt. Nincshof, ein kleines Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze, soll vergessen werden. So der Plan dreier Männer, die sich die Oblivisten nennen und raus wollen aus der hektischen Zeit. Ausgerechnet die alte Erna Rohdiebl soll dabei helfen, denn die drei Männer glauben, dass die alte Frau die Freiheit im Blut hat. Erna Rohdiebl wiederum hat in ihrem langen Leben selten Dümmeres als die Idee zu verschwinden gehört, aber ihre Neugierde siegt. Alles scheint nach Plan zu verlaufen. Wenn da nicht die Neuen aus der Stadt wären.

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