Die Bitternis nimmt ihren Anfang mit Berta Koch, die als erste lernen muss, wie man Träume und einen Mann begräbt. Plötzlich ist sie alleine auf der Welt, nur noch mit einer Leerstelle dort, wo eben noch der Mann ihrer Träume war und einer Wut, die sich nicht mehr zähmen lässt. Die Gewissheit, dass man am Ende immer alleine und unverstanden ist und hart um alles kämpfen muss, vererbt sie an ihre Tochter und die gibt es genauso weiter. Bator erzählt von vier Frauenleben, die geprägt sind von Wut, Trauer und der titelgebenden Verbitterung. Erst Kalina, Bertas Urenkelin, wird es gelingen, diesen Bann zu brechen und Versöhnung in ihrer Familiengeschichte zu suchen.
Der Roman wird nicht chronologisch, sondern in Episoden aus wechselnden Perspektiven erzählt und stellt so die Erfahrungen der Generationen nebeneinander. Vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart erzählt Bitternis von einer Familie, in der es gute Tradition geworden ist, auf sich allein gestellt zu sein.
Marion Rave
schreibt auf ihrem Blog schiefgelesen über Bücher, hauptsächlich deutsche und internationale Gegenwartsliteratur. Auf schiefgegessen zeigt sie außerdem jeden Monat ein literarisch inspiriertes Rezept. Die gelernte Buchhändlerin Rave aus Reinhessen kam über eine Station in Ostfriesland nach Bremen, wo sie sich beruflich inzwischen nicht mehr mit Literatur beschäftigt. Die Liebe zu den Büchern, deren Buchblock von ihr im wahrsten Sinne schief gelesen wird, ist ihr geblieben.