Mit Axel Stiehler am Meer

Am Meer heißt das Büchermagazin, das Axel Stiehler mit dem Speicher Verlag dieses Jahr im Juni in der dritten Ausgabe herausgibt. Im Interview mit Annika Depping erzählt er mehr über das Meer als Sehnsuchtsort, die richtige Mischung und schöne Gestaltung.

Axel und Sabine Stiehler vor der Buchhandlung Logbuch mit den Heften "Am Meer".
© privat

Lieber Axel, was erwartet uns in eurem Buchmagazin Am Meer?

Bei uns geht es um das Wasser: Natürlich um das Meer als Sehnsuchtsort und literarische Metapher, aber auch um Kopfreisen, die Küste oder das Freibad. Das ist nicht eng gefasst. In Rezensionen stellen wir viele Bücher rund um diese Themen vor. Außerdem gibt es Beiträge, die darüber hinaus gehen: In der Rubrik Lieblingsorte am Meer kommen jeweils zwei Personen wie in dieser Ausgabe Friedrich Ani und Anja Goerz zu Wort – das sind immer Originaltexte, die vorher nicht veröffentlicht sind. Mit dem Übersetzer, Autor und Herausgeber Alexander Pechmann habe ich ein Interview darüber geführt, wie jemand aus Wien immer wieder beim Thema Meer landet. In einem anderen Artikel begeben wir uns auf Spurensuche im Werk von Dylan Thomas.

Wie seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen, eine Buchzeitschrift herauszubringen?

Ursprünglich entstand die Idee in Kooperation mit dem Schifffahrtsmuseum. Dort wollten wir die Zeitschrift im neuen Shop auslegen, der dann leider nicht kam. Aber wir haben die Am Meer dann munter so verteilt. In dem Jahr haben wir den Bremer Buchhandlungspreise und vor allem den Deutschen Buchhandlungspreis in der höchsten Kategorie bekommen.

Die Jury sucht sich immer Leuchtturmprojekte aus und hat unser Kundenmagazin sehr gelobt. Auch von Buchhandelsvertreter*innen haben wir sehr gute Rückmeldungen bekommen und entschieden, die Am Meer vom Logbuchladen loszulösen und auch an andere Buchhandlungen zu verkaufen.

Wie wählt ihr die Bücher für die Ausgaben aus?

Wir besprechen keine Bücher, die wir nicht mögen. Unsere Buchhändler*innen aus dem Logbuchladen und ein kleines Team vom Speicher Verlag stellen Bücher vor – anders als in anderen Buchhandelsmagazinen findet man bei uns richtige kurze Rezensionen und nicht nur die Klappentexte. Die, die unsere Zeitschrift in der Hand haben, finden das toll, genauso wie die Gestaltung. Unsere Titelauswahl ist ein bunter Mix: Wir wollen es anspruchsvoll machen, mit möglichst vielen Titeln von kleineren Verlagen, haben aber auch Bestseller mit drin – und nicht nur Neuerscheinungen, sondern auch starke Backlisttitel aus den letzten anderthalb Jahren, die mehr Aufmerksamkeit bekommen sollten. 

Wo bekommt man die Am Meer überall?

Ab Anfang Juni findet man die Zeitschrift in Bremen in der Buchhandlung Melchers, in der Lesumer Lesezeit, im Buchladen Ostertor, bei Thorban, in der Albatros-Buchhandlung, in der Buchhandlung Buchstäblich und natürlich im Logbuchladen. Darüber hinaus konnten wir auch einige Buchhandlungen in Nordwest-Deutschland gewinnen, aber zum Beispiel liegt die Am Meer auch in einem Laden in Leipzig aus. Die Zeitschrift ist für die Buchhändler*innen personalisierbar mit einem eigenen Foto und Anredetext. Das nutzen aber nur wenige.

Gerade versuchen wir noch weitere Buchhandlungen von der Nord- und Ostseeküste zu gewinnen. Darum gehen demnächst über die Verlagsauslieferung libri 1.000 Exemplare an Buchhandlungen in ganz Deutschland mit raus. Natürlich ist die Herausgabe eine Mischkalkulation, neben den Verkäufen an Buchhandlungen finanzieren wir uns aus Anzeigen der Verlage.

Die Hefte der Reihe "Am Meer" zeigen Motive von der Küste.

Was ist dein persönliches Lieblings-Meer-Buch?

Das ist Verlassene Orte von Cal Flyn, das bei Matthes & Seitz in der Reihe Naturkunden erschienen ist. Schon vorne auf dem Cover ist ein Leuchtturm abgebildet und es geht um Orte an den Küsten, Inseln, aber nicht nur ums Meer, sondern auch um Tschernobyl zum Beispiel. Auch wenn ich eigentlich kein großer Sachbuch-Leser bin fand ich das Buch richtig interessant!

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