Herzlichen Glückwunsch!
Der Vize-Weltmeistertitel des UNESCO Slamovision 2025 Poetry Slams geht an die Weser. Der Bremer Bühnendichter Sven Kamin konnte beim Wettbewerb im Irischen Dublin mit seinem deutschsprachigen Text Roboter die zweitmeisten Punkte der internationalen Jurys auf sich vereinen. Nachdem der 46-Jährige während der Stimmverkündung der 17 Jurystädte lange in Führung gelegen hatte, musste er sich am Ende nur Henry Morray aus Iowa City in den USA geschlagen geben.
„Das ist ziemlich unglaublich - vor allem, weil die anderen Finalisten, allen voran der unglaubliche Henry Morray so ein hohes Niveau in den Wettbewerb gebracht haben“, sagte Sven Kamin nach dem Finale. Aber: „Viel wichtiger als die Punktzahl war das tolle Gefühl, dass Worte nicht nur spalten können, sondern auch Menschen aus der ganzen Welt über die Grenzen hinaus zusammenbringen.“
So sehen es auch die diesjährigen Ausrichter des Slamovision; in der offiziellen Pressemitteilung aus Dublin heißt es dazu: „UNESCO Creative Cities of Literature use creativity and culture to promote the social, economic and cultural development of their cities. In these times of global uncertainty, the network continues to connect literary communities across the world, forging bonds through the power of books, words and ideas.“
Beim Slamovision Poetry Slam Wettbewerb treten Poet*innen aus den UNESCO Cities of Literature gegeneinander an. Ausgehend von Melbourne ist der Wettbewerb inzwischen ein globaler Wettstreit und fand in Dublin nun zum siebten Mal statt. In diesem Jahr neu dabei waren das Ukrainische Odessa und Khozikode an der Westküste Indiens.
Bremen ist seit 2023 offizielle UNESCO City of Literature und hat mit Sven Kamin zum zweiten Mal eine*n Kandidat*in ins Rennen geschickt; in 2024 war es Eva Matz.
Sven Kamin war als Sieger des Slamovision-Vorentscheids im Juni bei einer Sonderausgabe des Slam Bremen im Lagerhaus zum Vertreter für die Hansestadt gekürt worden. Daraufhin hatte Sven Kamin gemeinsam mit dem Künstler Marvin Dreblow ein Video zu seinem Text Roboter erstellt, das den Jurys in den anderen Finalstädten als Grundlage für die Bewertung diente. Das Video wurde in einem futuristischen Tunnel der Forschungsanlage European XFEL in Schenefeld bei Hamburg gedreht, wo Kamin als Wisschenschaftskommunikator arbeitet.
Analog zum Eurovision Songcontest waren bei den jeweiligen Verkündungen der Punkte jeweils die drei Punktbesten genannt worden. Bremen hatte es dabei bei den Jurys aus dem schwedischen Göteborg, dem kanadischen Quebec, Vilnius, dem polnischen Wroclaw (Breslau) und dem indischen Khozikode unter die ersten drei geschafft. Die Favorit*innen der Bremer Jury waren Marjie Griffiths aus Nottingham (14 Punkte), der Gesamtsieger Henry Morray (15 Punkte) und Gesamtdritte Rachel Runesson (16 Punkte) aus Göteborg. Für Bremen hatte Janin Rominger vom Bremer Literaturkontor auf der Bühne des Slam Bremen im Lagerhaus die Punkte verkündet, was in Dublin per Video eingespielt wurde.
Sven Kamin zählt zu den profiliertesten Stimmen der deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene. Als Hamburger Stadtmeister 2016, erster NDR Slam op Platt Weltmeister sowie erster Bremer Rap-Slam Sieger hat er sich einen festen Platz im Slam-Universum erobert. Mehrfach wurde er mit dem renommierten Goldenen Kloppstock ausgezeichnet (2011, 2012, 2017, 2019) und erreichte bei den deutschsprachigen Meisterschaften dreimal das Finale, davon zweimal unter den besten fünf.
Und nun ist er auch Vizeweltmeister des Slamovision 2025! Wir gratulieren ganz herzlich!
Mit diesem Link geht es zur Aufzeichnung des Finales: SLAMOVISION 2025 - Live from DUBLIN und hier zu allen Videos der Kandidat*innen www.slamovision.com.