Lesezeichen: Isabella Heller

Laterne
© Rike Oehlerking

Nächten
Von Isabella Heller

Wird Nacht
und müd‘
legste dich am Tagrand ab

ist Nacht
und verlor‘n
glaubste deinen Tag.

‘s ward Tag, ‘s ward Nacht, doch
wann warste da, wo
das Licht dich bedacht?

Tage war‘n zu kurz, Nächte war’n zu lang,
jene schleppten dich schlapp, diese hielten dich bang.

So vergehen die Tage, nur
die Nacht vergeht nie

kommste tags auf die Beine,
gehste nachts auf die Knie.


Isabella Heller

wurde 1993 in Koblenz geboren. Sie studierte Film und Theaterwissenschaft, arbeitete nebenher im Radio, spielte Theater an der Vaganten Bühne und stand manchmal vor der Kamera, schrieb Filmkritiken und lektorierte Drehbücher, und hatte nach acht Jahren genug von Berlin; zog nach Prag, kam nach zwei Jahren wieder, und lebt seit diesem Jahr (2023) in Bremen, der schönen Stadt unterm Radar.

Isabella Heller
© privat

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