Threads: Geschichten über unsere zweite Haut

Das Bild zeigt Garnrollen in einer Baumwollfabrik.
© Janko Ferlič on Unsplash

Kleidung ist für uns wie eine zweite Haut. Und diese Kleidung besteht aus Stoffen. Aus Baumwolle gewoben, aus Wolle gestrickt, aus Polyester gefertigt – Kleidungsstücke und Stoffe können viele Geschichten erzählen. In der UNESCO City of Literature Manchester dreht sich gerade alles um Stoffe: Hier wurde mit Threads eine digitale und physikalische Ausstellung entwickelt, zu der auch viele weitere Cities of Literature beigetragen haben.

In Manchester und umzu stand lange die Baumwollverarbeitung hoch im Kurs: Cottonopolis wurde die Gegend daher auch genannt. Klar, dass die Baumwolle nicht nur Manchesters Geschichte als Industriestadt geprägt hat, sondern auch eng mit der Sklaverei und Protest verwoben ist. Wie Manchester haben auch viele andere Städte eigene Geschichten, die mit Stoffen und Textilien verbunden sind – im mehrsprachigen Projekt Threads stehen sie im Fokus. In verschiedenen Cities of Literature sind literarische Texte zum Thema entstanden.

In einer Ausstellung in Manchester gibt es außerdem Stücke zu sehen, die Text, Textilien und andere kreative Materialien in Verbindung bringen: auf Friesisch bestickte Taschentücher aus Leeuwarden, Kunstwerke der feministischen Künstlerin Sísí Ingólfsdóttir aus Reykjavik oder das ukrainische Kikimora, das einerseits eine Webtechnik, andererseits eine Erzähltechnik in slawischen Märchen ist. Auch wenn die Ausstellung bereits am 23. März endet, die literarischen Texte aus Tartu, Odessa, Melbourne und vielen weiteren Texten können jederzeit – und ganz ohne Flugreise – über die Website der City of Literature Melbourne aufgerufen werden. Und wer weiß, vielleicht inspirieren sie ja den*die ein oder andere*n Künstler*in aus einer Stadt, in der in direkter Nähe zum Marktplatz eine Baumwollbörse liegt?

Zu den literarischen Texten und mehr Informationen zum Projekt Threads

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